GG/BO erhält diesjährigen Fritz-Bauer-Preis durch die Humanistische Union e.V. verliehen

PRESE-MITTEILUNG
der Gefangenen-Gewerkschaft/Bundesweite Organisation (GG/BO)

GG/BO erhält diesjährigen Fritz-Bauer-Preis durch die Humanistische Union e.V. verliehen – GG/BO bekräftigt ihre Forderung nach einem Ende des Sozial- und Lohndumpings inhaftierten Beschäftigten gegenüber

Berlin – Hannover, 15. September 2016

Liebe Kolleg_innen,

an diesem Samstag, den 17. September 20016, bekommt die Gefangenen-Gewerkschaft/ Bundesweite Organisation (GG/BO) in Hannover den renommierten Fritz-Bauer-Preis durch die Humanistische Union e.V. verliehen. Mit dieser äußerst ehrenwerten Auszeichnung darf sich die GG/BO in eine Linie von Preisträger_innen einreihen, die u.a. Gustav Heinemann, Günter Grass oder Edward Snowden heißen.
Mit der Verleihung des Fritz-Bauer-Preises wird das gewerkschafts- und sozialpolitische Engagement der GG/BO um die Selbstorganisierung Inhaftierter im Verbund mit Nicht-Inhaftierten gewürdigt. „Inhaftierte und nicht inhaftierte Kolleg_innen haben im Rahmen der GG/BO die soziale Frage hinter Gittern aufgeworfen. Die GG/BO hat das Sozial- und Lohndumping gegenüber arbeitenden Gefangenen in der sprichwörtlich unter Verschluss gehaltenen Arbeitswelt in den Haftanstalten öffentlich skandalisiert, was längst überfällig war,“ so der GG/BO-Sprecher, Oliver Rast.

Haftanstalten sind in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr zu Produktionsstätten und Werkshallen geworden. Die Herstellung von Produkten für Landesbehörden und externe Unternehmen wird insbesondere in Niedersachsen hochprofessionell betrieben und betriebswirtschaftlich organisiert. „Hier wird Mehrwert produziert – und zwar nicht zu knapp. Im Geschäftsjahr 2015 hat die Knastwirtschaft allein in den JVAs Niedersachsens einen Umsatz von 19 Mio. Euro erbracht,“ schildert Rast.
Die arbeitenden Gefangenen stellen diese oft handwerklichen Produkte allerdings unter vor-wilhelminischen Arbeitsbedingungen her: Arbeitszwang, kein Mindestlohn, keine Rentenversicherung, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall etc.

Arbeit wird seitens der Justizbehörden in öffentlichen Stellungnahmen regelmäßig entwertet. Es wird die Behauptung aufgestellt, dass die Knastarbeit einem „Resozialisierungs-Konzept“ folge und die inhaftierten Beschäftigten keiner „richtigen Arbeit“ nachgingen. „Wir halten solche Aussagen, die leider auch von der Landesjustizministerin Niewisch-Lennartz (Grüne) getätigt werden, für pure Sozialdemagogie. Ausbeutung ist keine Wohltat, Frau Ministerin,“ betont Rast.
Die GG/BO bekräftigt ihre sozialreformerischen Kernforderungen nach der Einbeziehung der inhaftierten Beschäftigten in den allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn und in die Rentenversicherung. Des Weiteren muss die durch das Grundgesetz geschützte Koalitionsfreiheit nach Art. 9,3 uneingeschränkt gleichfalls für inhaftierte Gewerkschafter_innen gelten. „Wir fordern die volle Gewerkschaftsfreiheit für Gefangene,“ so abschließend Rast.

Festakt zur Verleihung des Fritz-Bauer-Preises 2016
an die Gefangenen-Gewerkschaft / Bundesweite Organisation
Wann: Samstag, 17. September 2016 ab 19 Uhr
Wo: Künstlerhaus Hannover – Maestrosaal, Sophienstr. 2, 30159 Hannover
Der Eintritt ist frei.

Berlin, 16. September 2016

Bildquelle

 

Die von den einzelnen AutorInnen veröffentlichten Beiträge geben nicht die Meinung der gesamten GG/BO und ihrer Soligruppen wieder. Die GG/BO und ihre Soligruppen machen sich die Ansichten der AutorInnen nur insoweit zu eigen oder teilen diese, als dies ausdrücklich bei dem jeweiligen Text kenntlich gemacht ist.

1 Kommentar

  1. Hallo liebe Freunde der GG/BO und unsere solidarische Mitstreiter , auch ich werde Morgen am 17.09.2016 in Hannover sein um 19.00 Uhr und den Abend geniessen im Vollem Zuge und in der Tat.
    Gestern bekam ich meine Lizenz zum ,-also die Internationale Press Card als freier – Journalist, für News–TV-Radio–Media, sowie Film und Fernsehen .Mit meinem “ Motto „: Sie lügen wie gedruckt und ich drucke was sie lügen,wird noch vieles tranzparender gemacht was in der Justiz,gerade eben vorsich geht,seid gespannt nun wird es noch sehr viel mehr Druck geben in der Presse und Fernsehen.
    Mein Presse – Ausweis darf mit meinem Einverständnis hier abgedruckt werden OK!

    Freue mich morgen schon viele Freunde kennenzulernen,besonders unseren Oli der den Fritz-Bauer-Preis entgegen nimmt.
    Mit herzlichen Grüßen auch über die Knastmauern hinweg….

    Grüßt Euch Alle
    Jürgen Rößner

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