Massak und die Verpflegungspauschale in der JVA Werl

GG/BO Soligruppe Köln: Von Verpflegungssätzen und „günstigen“ Einkaufsmöglichkeiten

Stellt Euch vor, Ihr geht in den Supermarkt und traut Euren Augen nicht. Ein Baguette 3,14, eine Fleischwurst 7,36 (hat die nicht gestern noch 2,80 gekostet?), ein Stück Gouda 8,82, ein Kilo Schweinegulasch 13,25 – ja sind die denn hier verrückt geworden? Ihr denkt, das gibt es nicht? Leider, leider ist das Realität für viele Gefangene. Aber fangen wir von vorne an.

Als Mitglied der Soligruppe Köln der Gefangenengewerkschaft habe ich vor Corona 2 Veranstaltungen mit den gefangenen Gewerkschaftern in der SV-Abteilung der JVA Werl durchgeführt. Immer war der niedrige Verpflegungssatz und die überhöhten Preise beim Einkauf ein Thema. Grund genug sich hier damit zu beschäftigen.

Im Gegensatz zu Strafgefangenen dürfen sich die Sicherungsverwahrten selbst verpflegen. So weit, so gut. Dafür erhalten sie einen Verpflegungssatz, der dem Wert der Anstaltsverpflegung entsprechen soll. Diese Rechnung hat leider ein paar Schönheitsfehler. Der Verpflegungssatz liegt derzeit bei 2,41 Euro. Das sind also etwa 70 Euro im Monat. Wenn die Gefangenen allerdings selbst die Haftkosten bezahlen müssen, werden plötzlich über 250 Euro für die Kost berechnet. Kann mir bitte jemand von den Rechnungskünstlern diese Diskrepanz erklären?

Nicht berücksichtigt ist dabei auch, dass die Anstaltsküchen ganz sicherlich nicht in dem eingangs erwähnten Supermarkt einkaufen.

Jetzt wollt Ihr sicherlich wissen, wie denn der ominöse Supermarkt heißt. Es handelt sich um die Firma Massak, die mittlerweile eine Großteil der Knäste beliefert. Gewissermaßen schon ein Monopol hat. Der ehemals kleine Edeka-Händler aus Franken hat sich durch den Knastverkauf ein kleines Imperium aufgebaut. Im Netz existieren nur ein paar unkritische Zeitungsberichte über ihn. Alle mit dem Tenor, dass er eigentlich ein guter Mensch ist, weil er die Gefangenen beliefert. Kein Wort von den überhöhten Preisen. Noch ein Beispiel. 1Kg -Kartoffelsalat kostete bislang in meinem Supermarkt 1,44. Bei Massak 11,58.

Massak begründet seine Preispolitik gerne mit erhöhten Kosten durch die Sicherheitsmaßnahmen der JVA´s. Was er gerne verschweigt ist die Tatsache, dass er sich die hohen Kosten für die Ladenmiete spart.

Wer Anstaltskaufmann wird und wie dessen Preisgestaltung aussieht unterliegt der Entscheidung der jeweiligen Anstaltsleitung. Die Gefangenen vor überhöhten Preisen zu schützen spielt bei diesen Entscheidungen offensichtlich eine untergeordnete Rolle.

Fazit:

Der Verpflegungssatz für die Sicherungsverwahrten kann nicht auf diesem Niveau bleiben. Denkbar  wäre als Minimum eine Angleichung an den Sozialhilfesatz. In diesem sind pro Tag gut 5 Euro für Essen vorgesehen. Beim Einkauf der Gefangenen ist dafür zu sorgen, dass diese nur marktübliche Preise bezahlen müssen und die Knäste kein Hort für Wucher werden.

Wir haben uns hier auf die Situation der Verwahrten in Werl bezogen, weil diese sich an uns gewendet haben und selber aktiv geworden sind. Grundsätzlich sind natürlich alle Gefangenen von den überhöhten Preisen beim Einkauf betroffen. Ihr könnt Euch gerne bei uns melden,  wenn Ihr etwas dagegen unternehmen wollt.

Nachsatz: Zu diesem Thema haben wir ein Radio-Interview mit dem Sprecher der Gefangenengewerkschaft in der SV-Abteilung der JVA Werl geführt. Dieses Interview könnt Ihr unter akpradio.podspot.de und hier nachfolgend hören.

Die von den einzelnen AutorInnen veröffentlichten Beiträge geben nicht die Meinung der gesamten GG/BO und ihrer Soligruppen wieder. Die GG/BO und ihre Soligruppen machen sich die Ansichten der AutorInnen nur insoweit zu eigen oder teilen diese, als dies ausdrücklich bei dem jeweiligen Text kenntlich gemacht ist.

4 Kommentare

  1. Schade diese mistgeburten massak ich kann mich sehr gut an meine jahre erinnern die ich drin verbracht habe! Ständig mit dieser wucher preise! Wirklich wucher preise!!!

    Ich kann mich erinnern ich hab sondereinkaif für glaub ich 140-150€ gemacht was ich bekamn war peinlich. Hälfte kurz vor verfall datum! Aufgerissen kaffe beuteln.. zucker..
    ich wollte ihr webseite ausschalten aber die haben nicht mal das….. ich werd den inhaber von massak richtig fer… machen

  2. Guten Tag zusammen, wir http://www.IGSiD.de sind aktuell dabei, mit 120 Sicherungsverwahrten gegen das Abzocker-Unternehmen MASSAK vorzugehen! Wir werden gegen das Unternehmen MASSAK zivil- wie auch strafrechtlich vorgehen! Wir haben uns die Wirtschaftsauskünfte über MASSAK besorgt und wissen daher sehr genau, was MASSAK tatsächlich umsetzt und verdient (Gewinn macht)!
    Ferner liegen uns gute Informationen von ehemaligen Mitarbeitern vor, die dass „Geschäftsmodell MASSAK“ bestens beleuchten. Für die Firma MASSAK wird das nicht mehr lange so weitergehen! Auch mit der Firma EDEKA besteht bereits ein intensiver Kontakt.
    Die Firma MASSAK hat sich im Übrigen darauf spezialisiert, Waren zu liefern die kurz vor dem MHD-Ablauf stehen. Auch werden regelmäßig verschimmelte Waren geliefert und es erfolgt keine unverzügliche Ersatzlieferung! GUT & GÜNSTIG Produkte von EDEKA werden bis zum dreifachen EDEKA Preis verkauft, zu leiden haben darunter u.a. die Sicherungsverwahrten in ganz Deutschland, und diese werden nun durch IGSiD (Interessensgesellschaft Sicherungsverwahrter in Deutschland) mit Sitz in Herne, rechtlich vertreten.
    Es wird alles daran gesetzt, dass MASSAK den Vertrag mit EDEKA verliert, denn es wird nicht im Interesse von EDEKA sein, dass das Unternehmen MASSAK Menschen in einer Zwangslage abzockt!
    Wir werden weiter berichten!

    Liebe Grüße
    Team IGSiD \ Teamleitung

  3. Hallo,
    gut zu lesen es entspricht der Tatsache und Firma Massak hat ja wohl fast alle alten Anstaltskaufleute ausgebootet.
    Wir wissen das aus guter Erfahrung waren selbst lange Zeit Anstaltskaufmann und kennen das Thema nur zu gut.
    Es sind ja auch erhebliche Transportkosten wenn man 160 Anstalten aus 2 Lagern beliefert .
    Lg

  4. Ja der Massak ist en Abzocker. Auch habe ich von Gefangenen gehört, dass er auch Handys und Drogen schmuggelt. Macht schwarze Geschäfte weil er unkontrolliert rein darf. Auch hat er einem Gefangenem 4 Parker Minen verkauft a 4,45euro und die waren schon nach 2 Seiten leer. Eine Reklamation gab es bei dem nächsten Einkauf aber kein Chance auf Ersatz!!!!! Hat 30-50% teurer als in Supermärkten. Ein dreiste abzocker!!!!!

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