JVA Untermaßfeld: Polizeieinsatz gegen Häftlingsrandale und -protest

Soligruppe Jena: Am Freitag, dem 23. August 2019, demolierten Häftlinge in der JVA Untermaßfeld zwei Zellen und protestierten gegen die Anstaltsleiter. Die JVA-Beamten ließen die Polizei rufen, welche die Gefangenen in speziellen Zellen isolierte.

Die Gefangenen-Gewerkschaft in der JVA berichtet, dass die Gefangenen einer Viermann- und einer Zweimannzelle sich betranken und daraufhin ihre Hafträume demolierten. Sie rissen Steine aus der Wand, brachen Stuhlbeine ab und warfen sie in den Gang der Station. Als die JVA-Beamten hinzukamen, beschwerten sich die Gefangenen lauthals über den Abteilungsleiter und den Anstaltsleiter.

Der Anstaltsleiter sei unter den Gefangenen allgemein sehr unbeliebt. Ähnlich unzufrieden seien sie mit dem Abteilungsleiter, der sich Gefangenen gegenüber respektlos verhalte. Erst vergangene Woche habe er einen Gefangenen, der ohne T-Shirt, aber mit Jacke über die Station lief, über die Sprechanlage mit folgenden Worten angegangen: Er solle sich die Jacke ausziehen und ein T-Shirt anziehen, sonst komme er persönlich zu ihm und zerre sie ihm vom Wanst.

Die Beamten riefen die Polizei, die in größerer Zahl eintraf und die Gefangenen einzeln in Schlicht- und besonders gesicherte Hafträume brachte und so isolierte.

Erst im Juni 2019 haben Gefangene in der JVA Untermaßfeld einen Sitzstreik gegen die defekten TV-Geräte der Firma GERDES gemacht. Auch damals ließ die Anstalt die Polizei rufen und die angeblichen Rädelsführer isolieren.

Als Solidaritätsgruppe Jena der Gefangenen-Gewerkschaft protestieren wir gegen die Repressalien der Anstalt gegen die Gefangenen. Stattdessen sollte sie die Forderungen der Gefangenen ernst nehmen und umsetzen.

Jena, 26. August 2019

Die von den einzelnen AutorInnen veröffentlichten Beiträge geben nicht die Meinung der gesamten GG/BO und ihrer Soligruppen wieder. Die GG/BO und ihre Soligruppen machen sich die Ansichten der AutorInnen nur insoweit zu eigen oder teilen diese, als dies ausdrücklich bei dem jeweiligen Text kenntlich gemacht ist.

 

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1 Kommentar

  1. Und sogar in den schlichtraum bei wasser und Brot wurden wir noch länger als die rechtlichen maximalen 72stunden isoliert.trotz schwerer Verletzung an Hand und Fuß was nicht ärztlich behandelt wurde,wurden wir alle in verschiedene haftanstalten verlegt.und ich saß sogar noch mehrere Wochen im Einzel Einschluss und länger als meine eigentliche Haftstrafe überhaupt gewesen wäre.bis zu diesem Datum habe ich als selbsteller mir nie etwas zu Schulden kommen lassen.wir sind keine Tiere sogar um diese wird sich mehr gekümmert.mfg s.kummer

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