im Rahmen der Anti-Knast-Tage vom 7.11. bis 9.11.2014
Veranstaltungsbeginn: Samstag, 8.11.14, 18h
Ernst Kirchweger Haus (EKH),
Wielandgasse 2-4, A-1100 Wien
Mit der Gründung der Gefangenen-Gewerkschaft/Bundesweite Organisation (GG/BO) im Mai dieses Jahres haben sich Gefangene in der BRD eine autonome Form der Organisierung hinter Gittern geschaffen. Die anfänglichen Angriffe seitens der Anstaltsleitung in der JVA Tegel-Berlin (u.a. Zellenrazzien) liefen formaljuristisch nicht nur ins Leere, sondern lösten innerhalb und außerhalb der Knastanlagen einen Solidarisierungseffekt aus. Ein Ergebnis war u.a., dass seitdem in einem halben Dutzend Knästen Sektionen der GG/BO aufgemacht werden konnten und derweil etwa 250 Gefangene der GG/BO beigetreten sind.
Der auf der Veranstaltung anwesende Sprecher der GG/BO, Oliver Rast, wird zum einen über die Entstehungshintergründe der GG/BO berichten, und zum anderen über die (konkreten) Aussichten, die volle Gewerkschaftsfreiheit in der Unfreiheit durchzusetzen.
Mit den zentralen Forderungen der GG/BO nach einem Mindestlohn für Gefangenenarbeit und Rentenansprüche für Inhaftierte klinken sich die gefangenen Basis-Gewerkschafter_innen bewusst in aktuelle öffentliche Debatten ein, um ein nicht mehr wegzudenkender Teil derselben zu werden. Das Vortragen und Einbringen von Gefangenen-Forderungen ist, auch wenn sie zunächst einen sozialreformerischen Touch tragen, ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Infragestellung von Zwangsanstalten insgesamt – denn: ein eigenständiges und selbstbestimmtes Agieren von und unter Gefangenen ist das Letzte, was JVA-Leitungen und Justizministerien sehen wollen …