GG/BO Soligruppen Jena, Leipzig, Berlin: Am 21. August 2018 haben Gefangene in den ganzen USA einen Streik gegen die Zwangsarbeit, gegen die katastrophalen Haftbedingungen und gegen die Masseninhaftierung angefangen. Am selben Tag fand in Leipzig vor dem dortigen Generalkonsulat der USA eine Solidaritätskundgebung statt. Die Kundgebung war von den Solidaritätsgruppen der Gefangenen-Gewerkschaft organisiert worden und wurde auch von inhaftierten Aktivist*innen und Gefangenen-Gewerkschafter*innen unterstützt.
Während der Kundgebung wurden Grußworte von Tim Hilgendorf aus der JA Raßnitz, Lisa aus der JVA Willich II, Thomas Meyer-Falk aus der JVA Freiburg, von den GG/BO-Sektionen der JVA Bochum und der JVA Chemnitz verlesen. Im Anschluss an die Kundgebung haben wir mehrere Protestschreiben an das Konsulat geschickt und den Konsul darin aufgefordert, die Botschaft unseres Protests sowohl an die US-Behörden als auch an die streikenden Gefangenen weiterzuleiten.
In den USA ist es derweil in zahlreichen Haftanstalten zu Streikaktionen gekommen. Nur ein Teil davon kann nach draußen kommuniziert und so bekannt werden. Die folgenden Aktionen sind also nur ein Teil der tatsächlichen Streikbewegung.
Es wurden Streikaktionen aus folgenden Haftanstalten gemeldet (nach Bundesstaaten):
- Washington: Northwest Detention Center in Tacoma
- Georgia: Georgia State Prison”Reidsville”
- South Carolina: Broad River Correctional Institution, Lee Correctional Institution, McCormick Correctional Institution, Turbeville Correctional Institute, Kershaw Correctional Institution und Lieber Correctional Institution.
- North Carolina: New Folsom Prison
- Ohio: Toledo Correctional Institution
- Indiana: Wabash Valley Correctional Institution
- New Mexico: Lea County Correctional Facility in Hobbs
- Florida: Charlotte CI, Dade Correctional, Franklin Correctional, Holmes Correctional, Appalachee Correctional
- Nova Scotia, Canada: Burnside County Jail
- Texas: Michael Unit, Anderson County
Kurz gesagt wurden bisher Aktionen aus 20 Haftanstalten in 10 Staaten verzeichnet. Darunter zählen Hungerstreiks, Arbeitsstreiks, Boykotte der Einkaufsläden, teilweise von einzelnen Gefangenen, teilweise von Gruppen von mehreren Dutzend Gefangenen.
Die Behörden haben unterdessen mit Einschluss, Isolationshaft und Verlegungen auf die Streikbewegung reagiert. In den Medien leugnen sie jegliche besondere Vorkommnisse.
Eine breite Solidaritätsbewegung von draußen hat dagegen eine Kampagne mit bisher Hunderten von Kundgebungen, Demos, Informationsveranstaltungen und Protestaktionen gestartet. Über 300 Organisationen haben die Unterstützungserklärung des Streiks unterstützt, darunter auch die FAU und GG/BO aus Deutschland. Unterstützer*innen stellen fest, dass der Streik den öffentlichen Diskurs und die Medienberichterstattung schon jetzt in höherem Maße beeinflusst hat, als der erste US-weite Gefangenenstreik von 2016.
Mehr Informationen siehe: https://incarceratedworkers.org/news/strike-statement-press-august-28-2018
Wir rufen dazu auf, den Gefangenenstreik bis zum seinem Abschluss am 9. September durch weitere Aktionen zu unterstützen!
GG/BO-Soligruppen Jena, Leipzig und Berlin
Jena, 01. September 2018
PS Der Redebeitrag des Free Mumia Netzwerk konnte aus technischen Gründen nicht auf der Kundgebung abgespielt werden. Dafür ist er hier online nachzuhören:
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Die von den einzelnen AutorInnen veröffentlichten Beiträge geben nicht die Meinung der gesamten GG/BO und ihrer Soligruppen wieder. Die GG/BO und ihre Soligruppen machen sich die Ansichten der AutorInnen nur insoweit zu eigen oder teilen diese, als dies ausdrücklich bei dem jeweiligen Text kenntlich gemacht ist.
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