Die GMV- Insassenvertretungen der JVA Bützow und der JVA Stralsund fordern höhere Löhne für Gefangene in Mecklenburg-Vorpommern. Vor kurzem setzen sie deswegen ein Schreiben an Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern auf. Im September 2017 sprach die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig von einer Steigerung des Lohnniveaus und mehr tarifgebundenen Arbeitsplätzen in Mecklenburg-Vorpommern: anscheinend aber nur für die Menschen draußen. Über die Billiglohninsel Knast und dem damit einhergehenden Hungerlohn für Gefangene wurde nicht geredet: leider kein Meck-Pomm spezifisches Problem.
Während nun also die Löhne in Mecklenburg-Vorpommern für die arbeitende Bevölkerung draußen steigen, sollen die der Gefangenen gleich bleiben?
Nein, schlimmer noch !
Seit dem 01.01.2017 ist der Lohn in Mecklenburg-Vorpommern für gefangene Arbeiter*innen massiv eingebrochen!
„Wir Inhaftierten erfahren seit Januar 2017 22% Lohnverzicht und sie sprechen von Lohnniveau und Verbesserungen? Die Landesbediensteten erhalten nun mehr Geld, die Abgeordneten erhalten mehr Diäten, das Land hat sich damit hervorgehoben, seine Einnahmen von 2015 gesteigert zu haben, doch weshalb gelingt es nicht, die Inhaftierten normalisiert zu entlohnen?“ (Auszug aus dem Schreiben der GMV-Insassenvertretungen aus Bützow und Stralsund).
Draußen Löhne anheben, drinnen dafür senken? Nicht mit uns!
Die Gefangenen aus Mecklenburg-Vorpommern erfahren von uns volle Unterstützung in ihrem Kampf um eine höhere Lohnvergütung. Wir werden es nicht hinnehmen, dass Belange von Gefangenen ständig unter den Tisch gekehrt und sozialpolitische Mindeststandards hinter Gittern einfach verworfen werden.
Wir kämpfen weiterhin gemeinsam mit den gefangenen Gewerkschaftlern: für Mindestlohn, Einbezug in die Rentenversicherung und die volle Gewerkschaftsfreiheit hinter Gittern!
Berlin, 23. November 2017
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