GG/BO und Maßregelvollzug (Forensik)
Die Psychiatrisierung und Pathologisierung von Inhaftierten drückt sich u.a. im sog. Maßregelvollzug aus. Neben den Drangsalierungen im Vollzugsalltag haben die dort eingesperrten Kolleg_innen gleichfalls in der Fertigung mit der knasttypischen Billiglöhnerei zu schaffen, die als therapeutische Wohltat verklärt wird.
Die GG/BO beginnt, sich im Maßregelvollzug zu organisieren, um die spezifischen „Lebens- und Arbeitsbedingungen“ in den Blick zu nehmen.
Auf einen konkreten Fall eines rebellischen Gefangenen im Maßregelvollzug wollen wir ausdrücklich verweisen: Rainer Loehnert ist eingesperrt in der forensischen Psychiatrie (Maßregelvollzug) Bedburg-Hau (NRW). Einige Freund_innen unterstützen seine Protesthaltung und schreiben u.a. in einem Text: „Während seiner gesamten Inhaftierung, seit seinem 25. Lebensjahr, wurde vor allem Rainers antifaschistische und antiautoritäre Haltung, Aktionen und Widerstandshandlungen immer wieder pathologisiert, als krankhaft und wahnhaft verklärt. Unwürdige Würmer, genannt Gutachter und Psychologen/Psychiater konstruieren und prognostizieren so regelmäßig seine „Krankheit“ und „Gefährlichkeit“ für die Gesellschaft. Sie versuchen seit inzwischen über 29 Jahren (!) ihn seelisch, körperlich und psychisch zu brechen: mit Medikamenten und Therapien, Isolation und Postzensur, Zellenrazzien und Fixierung, Begutachtungen und Gerichtsprozessen […].“
Schreibt ihm:
Rainer Loehnert
Bahnstraße 6
47551 Bedburg-Hau
Bericht über den Maßregelvollzug – mit Hinweis auf die dortige Arbeitswelt – in Köln-Porz, der als „Modellklinik für forensische Psychiatrie im Hochsicherheitsbereich“ stilisiert wird: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/koeln/besuch-im-massregelvollzug-koeln-porz-patienten-nicht-haeftlinge-aid-1.5721123