Die JVA-Mitarbeiter sollen Edelstahlgrills, Möbel und Baumaterialien an sich genommen und später verkauft haben, der Schaden liege im mittleren sechsstelligen Bereich. Gegen Geld sollen auch Alkohol und Drogen ins Gefängnis geschmuggelt worden sein. Ein Zeuge hatte Mitte Juli beim Landeskriminalamt Berlin ausgesagt und die Vorwürfe öffentlich gemacht. Zunächst hatte das ZDF-Magazin „Frontal 21“ über den Fall berichtet. Laut der Berliner Justizverwaltung laufen inzwischen Ermittlungen gegen einen Mitarbeiter.
Die JVA Tegel hat in den vergangenen Jahren keinerlei Fälle zu eingeschleusten Gegenständen oder Substanzen offiziell erfasst, wie in einer im Juli veröffentlichten Antwort der Justizverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage [PDF] hervorgegangen war.
In Berliner Haftanstalten werden allerdings regelmäßig verbotene Gegenstände geschmuggelt, etwa Drogen oder Handys. So gab es im vergangenen Jahr 60 Strafanzeigen wegen eingeschleuster Betäubungsmittel – mehr als die Hälfte in der JVA Moabit. „Trotz aller Gegenmaßnahmen lässt es sich nicht gänzlich verhindern, dass verbotene Gegenstände und Substanzen in die Justizvollzugsanstalten gelangen“, hieß es im Juli.
Die JVA Heidering mit 17 Fällen war die einzige, die Funde genauer benennen konnte: Sieben Mal versuchten es Schmuggler per Post, Drogen wie Kokain und Haschisch sowie Drogenersatz einzuschleusen. Zehnmal wurden Besucher beim Versuch erwischt, Verbotenes einzuschleusen.
Quelle: http://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2016/10/jva-berlin-tegel-gefangengen-gewerkschaft-wirft-mitarbeitern-schmuggel-vor.html