Inhaftierte berichtet über die medizinische Versorgung in der JVA Chemnitz

Zum vierten Mal findet am Samstag, den 07.03. die Demonstration zur Chemnitzer Justizvollzugsanstalt statt. Der Tag ist nicht zufällig gewählt. Der Internationale Frauen*kampftag ist gleich in vielfacher Hinsicht Anlass für die Veranstaltung:

 

Zum vierten Mal findet am Samstag, den 07.03. die Demonstration zur Chemnitzer Justizvollzugsanstalt statt. Der Tag ist nicht zufällig gewählt. Der Internationale Frauen*kampftag ist gleich in vielfacher Hinsicht Anlass für die Veranstaltung:
Menschen werden – je nachdem was in ihrem Pass steht – Männer- und Frauengefängnissen zugeteilt. Andere geschlechtliche Identitäten werden nicht anerkannt. Beide unterliegen bestimmten Normen und Regeln. Frauen*spezifischen Gesundheitsanforderungen wie beispielsweise in der Schwangerschaft oder während der Menstruation, wird in Haft nicht genüge getan. In der Regel gibt es auf den Mutter-Kind-Stationen viel zu wenige Plätze, um den Bedarf zu decken. Wie in allen JVA arbeiten auch die Frauen* in Chemnitz für Löhne zwischen ca. 1 bis 2 Euro die Stunde, ohne Sozial- und Rentenversicherungszahlungen in anstaltseigenen sowie externen Betrieben. Wer nicht arbeitet, wird schlechter gestellt. In vielen Betrieben ist die Arbeitsbelastung so hoch, dass die Gesundheit der Frauen* erheblich darunter leidet. Dabei haben die inhaftierten Frauen* in Chemnitz und anderswo in ihrem Leben oft bereits Gewalterfahrungen gemacht. Denn in unserer Gesellschaft sind Frauen* leider immer noch in besonderem Maße sexualisierter, sexueller und psychischer Gewalt ausgeliefert. Das Gefängnis isoliert Frauen*, welche vorher schon kein sicheres soziales Umfeld hatten noch mehr und treibt sie häufig zurück in die Arme gewaltvoller Partner.

Radio T sprach im Vorfeld der Veranstaltung mit der in Chemnitz Inhaftierten Sunny W.
Sunny organisiert sich dort in der GG/BO (Gefangenengewerkschaft Bundesweite Organisation) und kämpft gemeinsam mit Mitgefangenen gegen menschenunwürdige Zustände hinter Gittern, vor allem im Bezug auf die medizinische Versorgung. Sunny veröffentlicht ihre Gedanken auch auf http://freiheitskomitee4sunnyw.blackblog….

Quelle: https://www.freie-radios.net/100399 

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