Heftige Kritik nach den zwei Selbsttötungen in der JVA Ravensburg

Nach den zwei Suiziden in der Justizvollzugsanstalt Ravensburg und dem Bericht im SÜDKURIER vom 8. September richtet die sogenannte Gefangenen-Gewerkschaft (GG/BO) heftige Angriffe gegen die JVA und das Stuttgarter Justizministerium.

„In der Regel sind diese vermeidbaren Tode auf eine mangelnde medizinische Versorgung und unterlassene Hilfeleistung zurückzuführen“, heißt es in dem Schreiben an den SÜDKURIER. Deshalb könne jetzt nicht folgenlos zur Tagesordnung über gegangen werden. Die Kritik richtet sich auch gegen das Justizministerium in Stuttgart. Die vor einigen Monaten eingesetzte Expertenkommission habe augenscheinlich „komplett versagt“. Deshalb müsse der „Tod unter staatlicher Aufsicht“ nicht nur breiter diskutiert, sondern „skandalisiert“ werden.

Die in ihrer Rechtsform unklare Gefangenengewerkschaft wurden 2014 in der JVA Tegel von Oliver Rast gegründet. Der 43-jährige gelernte Buchhändler war wegen eines Brandanschlags auf Bundeswehrfahrzeuge zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden und saß anderthalb Jahre im geschlossenen Vollzug. Zentrale Forderung seiner Gewerkschaft sind die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns für arbeitende Gefangene und eine gesetzliche Rentenversicherung für Gefangene. Nach eigenen Angaben hat die Organisation über 700 Mitglieder (Stand 2015) in über 50 Gefängnissen. In der Ravensburger JVA hat die Gewerkschaft angeblich „mehrere Dutzend Mitglieder“. Der Anstaltsleiter Thomas Mönig erklärte gegenüber dem SÜDKURIER, rechtlich gesehen gebe es diese Gewerkschaft überhaupt nicht.

Quelle: http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/ravensburg/Heftige-Kritik-nach-den-zwei-Selbsttoetungen-in-der-JVA-Ravensburg;art372490,8893855

Paris, 11. September 2016

 

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4 Kommentare

  1. Zu der JVA Ravensburg,
    nicht nur dort vernachlässigen die Ärzte ihre “ Schutzbefohlene “ sondern überall in den Knästen weil sie Justiskonform sind und die Fesseln der Justiz tragen,so einfach ist es,man bekommt es aber wieder hin wie die zwei Gefangenen ums leben gekommen sind – den sie lügen wie gedruckt und ich drucke was sie lügen.Ich bin am Ball in der Tat .
    Meine Ermittler sind schon im Einsatz und die bekommen heraus was genau passiert ist.Ich selbst habe noch eine Anzeige gegen die Ärtzeschaft gegen die JVA Butzbach laufen die als hin und her geschoben wird,da wird die Presse nun Druck machen müßen sowie einige Fernsehsender.Eine Strafanzeige ist wegen Unterlassener Hilfeleistung gestellt worden.
    Ihr werdet noch hören davon…

    Herzlche Grüße und eienen angenehmen Vollzug noch wünscht..

    Jürgen Rößner
    Mitglied der GG/BO

    1. Das die die aller größten Verbrecher sind steht doch außer Frage. Wer einmal das System erlebt hat weiß es. Vertuschen und wenn mal was an die Öffentlichkeit dringt heißt das Ziel „dementieren“ oder das ist nur der Frust der Gefangenen, was man ja auch irgendwie verstehen könne … und die Allgemeinheit gibt sich damit dann auch zufrieden.

      1. Übrigens ich wollte in der JVA wo ich mal war auch Infos von dieser Gewerkschaft haben. Diese wurden mir auch zugesandt aber die JVA hat mir diese nicht ausgehändigt sondern einfach vernichtet. Das habe ich einmal von einem Beamten zufällig erfahren als er sich verplapperte. Er sei angewiesen worden von der Leitung Brief mit dem Absender der GG/BO unauffällig zu schreddern und auf keinen Fall an den jeweiligen Gefangenen weiterzuleiten.
        Soviel zum Thema Briefgeheimnis und Straftaten im Knast durch Beamte.

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