in Potsdamer Neueste Nachrichten | 19.08.2014
Gefangene in Berlin wollen mehr Geld. In zwei großen Berliner Gefängnissen – Tegel und Plötzensee – hat sich jetzt eine „Gefangenengewerkschaft“ gegründet. Zentrale Forderung: Der von der Bundesregierung beschlossene einheitliche Mindestlohn von 8,50 Euro soll auch hinter Gittern gezahlt werden. Derzeit bekommen Gefangene etwa 10 Euro, allerdings pro Tag. Am Freitag demonstrierte eine Gruppe Gewerkschafter vor der Justizverwaltung in Schöneberg für diese Forderung. Mit dieser blitzen sie bei Justizsenator Thomas Heilmann aber ab. „Der Senat beabsichtigt nicht, Insassen der Justizvollzugsanstalten entsprechend einem gesetzlichen Mindestlohn zu vergüten“, teilte Heilmann mit. Heilmann begründet das so: Die Arbeit hinter Gittern sei nicht der auf dem freien Markt vergleichbar, da „ein erheblicher Teil der Gefangenen nur eingeschränkt in der Lage ist, den Anforderungen zu genügen und konzentriert über viele Stunden zu arbeiten“. Die Produktivität sei „stark eingeschränkt“.