Uns erreichte die Nachricht, dass ein Gefangener und Mitglied der neugegründteten GG/BO-Sektion in der JVA Goldlauter sich seit dem 15.12.16 im Hungerstreik befindet. Der Grund für den Hungerstreik ist, dass ihm nach 6 Monaten Haft verweigert wird, weiterhin Kost ohne Schweinefleisch zu erhalten. Diese nahm er zu sich, weil er nach einer Gallen-OP kein Schweinefleisch essen sollte. Auch die Umstellung auf vegetarische Kost wurde dem Gefangenen verweigert. Nach Meinung der Anstaltsleitung wird Kost ohne Schweinefleisch nur genehmigt, wenn dies religiöse Grunde hat.
Warum er und andere Gefangene mit oder ohne Begründung kein schweinefleischfreies Essen erhalten, ist für uns als Gefangengewerkschaft nicht nachzuvollziehen. Da auch die Umstellung auf vegetarische Kost verweigert wird, können wir diese Maßnahme nur als Schikane gegenüber den Gefangenen sehen. Oft entscheiden die Beamten nach reiner Willkür, was den Gefangenen gestattet wird und was nicht. Die rechtlichen Rahmenbedingungen spielen dabei weniger eine Rolle als die Verminderung von Arbeit für die Beamten. Während also die Beamten zuhause einen fetten Weihnachtsbraten vorbereiten, muss unser Gewerkschaftskollege hungern. Wir unterstützen ihn bei seinem Kampf für freie Kostauswahl und fordern die JVA Goldlauter auf, allen Gefangenen gutes und gesundes Essen nach deren Bedürfnissen bereitzustellen.
Jena, 23. Dezember 2016
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