Solidarität muss praktisch werden! Gegen die Polizeigewalt in Frankreich!

GG/BO Soligruppe Leipzig: Zerfetzte Gliedmaßen, innere Verletzungen, gebrochene Knochen, schwere Verbrennungen, ausgeschossene Augen, offene Wunden und mehrere Tote. Solidarität muss praktisch werden! Gegen die Polizeigewalt in Frankreich!

Diese erschreckende Bilanz von mind. 93 Schwerverletzte und rund 1700 offiziell gezählte Verletzte sind ein Ergebnis von regelmäßigen Demonstrationen in Frankreich die seit 13 Wochen stattfinden. 13 Wochen in denen mittels Polizeigewalt und Brutalität versucht wird, einen Protest zu beenden, welcher soziale Fragen in den Vordergrund rückt und sich nicht durch warme Worte zerstreuen lässt.

Das Leben und die Gesundheit von Menschen ist in Gefahr, wenn der Staat Aufstandsbekämpfung betreibt, obwohl es keinen Aufstand gibt. Es reicht aus, sich an Kundgebungen und Besetzungen zu beteiligen, damit der Staat einem den Krieg erklärt. Selten konnten wir es so deutlich sehen wie wenig notwendig ist, dass eine Regierung berechtigten Unmut mit militärischen Mitteln angreift. Nie mehr endender „Ausnahmezustand“ und das beschneiden der Demonstrationsrechte in Frankreich sind weitere Ergebnisse der vergangenen Wochen.

Wohlgemerkt sprechen wir hier von Frankreich, einem europäischen Nachbarstaat und nicht wahllos von irgendeiner Diktatur.

Es sollte uns stutzig machen, wie schnell Polizei Menschen verletzten und töten kann, wenn ein Protest zu laut und zu unbequem wird um ihn zu ignorieren. Zurzeit erleben wir eine beständige Erweiterung der Polizeibefugnisse. Auch in Sachsen wird mit dem neuen Polizeigesetz eine weitere Militarisierung der Innenpolitik betrieben.

Wir sollten uns bewusst werden, dass auch Demonstrationen hier in Deutschland / Leipzig für bezahlbaren Wohnraum oder gegen eine Verlängerung der schädlichen Braunkohleverstromung ins Visier geraten können, wenn sie zu ‚erfolgreich‘ sind. Auch den massiven Beschuss mit Tränengas in Leipzig am 12.12.2015 gegen Antifaschist*innen, die sich einem Neonaziaufmarsch entgegen stellten, zeigt wie der Staat auch in Sachsen mit Protesten umgeht. Die Ereignisse in Frankreich sollten uns eine Warnung sein. Gerade vor der weiteren Aufrüstung der Polizei in Deutschland.

Wir sind uns der rechten Versuche bewusst, die Protestbewegung in Frankreich zu vereinnahmen. Doch wir wollen diesen das Terrain nicht überlassen.

Unsere Solidarität ist deshalb umso wichtiger!

Wir fordern eine Ende der Polizeigewalt in Frankreich!

Gegen die Verschärfung der Polizeigesetze!

17.02.2019 16Uhr – Wiedebachplatz Connewitz / Leipzig

Initiative gegen Polizeigewalt

La solidarité doit devenir pratique ! Contre la violence policière en France !

Membres déchirés, blessures internes, os fracturés, brûlures graves, yeux soufflés, plaies ouvertes et plusieurs décès.

Ce bilan choquant d’au moins 93 blessés graves et d’environ 1700 blessés recensés officiellement est le résultat de manifestations régulières en France qui se déroulent depuis 13 semaines. 13 semaines pendant lesquelles la violence et la brutalité policières sont utilisées pour tenter de mettre fin à une manifestation qui se concentre sur des questions sociales et ne peut être distraite par des paroles chaleureuses.

La vie et la santé des gens sont en danger si l’État lutte contre l’insurrection alors qu’il n’y a pas d’insurrection. Il suffit de participer à des rassemblements et à des occupations pour que l’Etat vous déclare la guerre. Nous avons rarement vu aussi clairement à quel point il est facile pour un gouvernement d’attaquer un mécontentement justifié avec des moyens militaires. L’interminable „état d’urgence“ et la réduction des droits de manifestation en France sont d’autres résultats de ces dernières semaines.

Attention, il s’agit ici de la France, d’un État voisin européen et non pas d’une dictature sans discernement.

Nous devrions nous demander à quelle vitesse la police peut blesser et tuer des gens si une manifestation devient trop bruyante et inconfortable pour être ignorée. À l’heure actuelle, nous assistons à une augmentation constante des pouvoirs de la police. En Saxe aussi, la nouvelle loi sur la police militarise davantage la politique intérieure.

Nous devons prendre conscience que les manifestations ici en Allemagne / à Leipzig pour un espace de vie abordable ou contre une extension de la conversion nocive du lignite peuvent également être ciblées, si elles sont trop „réussies“. Le bombardement massif au gaz lacrymogène à Leipzig le 12.12.2015 contre des femmes antifascistes*, qui se sont opposées à une marche néo-fasciste, montre aussi comment l’Etat gère les manifestations en Saxe. Les événements en France devraient nous servir d’avertissement. Juste avant la poursuite de l’armement de la police en Allemagne.

Nous sommes au courant des tentatives de la droite de s’emparer du mouvement de protestation en France. Mais nous ne voulons pas leur laisser le terrain.

Notre solidarité est donc d’autant plus importante.

Nous exigeons la fin de la violence policière en France !

Contre le durcissement des lois policières !

17.02.2019 -16 heures – Wiedebachplatz Connewitz / Leipzig

Initiative contre la violence policière

Leipzig, 14. Februar 2019

Die von den einzelnen AutorInnen veröffentlichten Beiträge geben nicht die Meinung der gesamten GG/BO und ihrer Soligruppen wieder. Die GG/BO und ihre Soligruppen machen sich die Ansichten der AutorInnen nur insoweit zu eigen oder teilen diese, als dies ausdrücklich bei dem jeweiligen Text kenntlich gemacht ist.

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