Statt Haftunterbrechung und Therapie: Antrag abgelehnt, Zellenrazzia und Bunker für Gefangene aus der JVA Chemnitz

GG/BO Soligruppe Jena: Seit vielen Monaten, seit Juni 2018 auch gemeinsam mit der Jenaer Solidaritätsgruppe der Gefangenen-Gewerkschaft, streitet eine Gefangene und Gefangenen-Gewerkschafterin der JVA Chemnitz um Haftunterbrechung zwecks Therapie. Mehrere ärztliche Gutachten bescheinigen ihr eine Agoraphobie mit Panikstörung.

Diese Tage wurde ihr Antrag auf Haftunterbrechung vom zuständigen Richter abgelehnt. In der Urteilsbegründung wird nicht auf die zahlreichen Gutachten und die nachgewiesene Haftuntauglichkeit eingegangen. Außerdem gab es bei der Gefangenen eine Zellenrazzia, da sich sich dahingehend geäußert hätte, dass sie langsam genug davon habe.

Dabei wurden Notizen konfisziert, die sie während Panikattacken geschrieben hatte, u.a. dass „es aufhören soll“, gemeint ist mit „es“ nicht ihr Leben, sondern die ganze Situation, die Angst und die Panikstörung. Die Beamten haben ihr deswegen akute Suizidalität unterstellt und sie in den besonders gesicherten Haftraum (BGH), umgangssprachlich auch Bunker genannt, gesteckt. Es handelt sich damit um eine kahle Zelle, totale Isolation und Entzug jeglicher persönlicher Gegenstände und Materialien. Angeblich soll der Bunker dem Selbstschutz dienen. Nach einem Tag wurde die Gefangene schließlich entlassen. Die Erfahrung im Bunker hat sie als extrem verstörend beschrieben.

Als Solidaritätsgruppe Jena verurteilen wir diese Maßnahmen gegen eine psychisch kranke und gewerkschaftlich aktive Gefangene. Je nach Motiv können wir diese nur als Quälerei psychisch erkrankter Gefangener oder als Schikane politisch engagierter Gefangener werten.

Jena, 06. September 2018

Die von den einzelnen AutorInnen veröffentlichten Beiträge geben nicht die Meinung der gesamten GG/BO und ihrer Soligruppen wieder. Die GG/BO und ihre Soligruppen machen sich die Ansichten der AutorInnen nur insoweit zu eigen oder teilen diese, als dies ausdrücklich bei dem jeweiligen Text kenntlich gemacht ist.

 

Die von den einzelnen AutorInnen veröffentlichten Beiträge geben nicht die Meinung der gesamten GG/BO und ihrer Soligruppen wieder. Die GG/BO und ihre Soligruppen machen sich die Ansichten der AutorInnen nur insoweit zu eigen oder teilen diese, als dies ausdrücklich bei dem jeweiligen Text kenntlich gemacht ist.

2 Kommentare

  1. Hallo das Gleiche Verfickte Programm habe ich etliche Male durchgemacht aber solange die “ Mafia “ ( Justiz ) schwarz trägt müssen wir kämpfen “ Weisheit wird mein Hammer sein, die Besonnenheit mein Nagel “
    Ich war damals 2013/14 die Initialzündung in der JVA Butzbach/Hessen
    Solidarität kostet sehr viel Kraft im Knast/Dschungel aber habt Selbstvertrauen und haltet zusammen und wenn ich etwas für Euch tun kann meldet Euch über die GG/BO in Berlin die leiten es mit der Bitte von Euch an mich weiter der Knast muss transparent gemacht werden die Menschen müssen erfahren was die Mafia mit uns macht in der Tat und mit Verlaub.

    Mit Oli Rast habe ich Dinge erreicht wie den “ Fritz Bauer Preis “ ich war bei der Übergabe dabei als ich meinen “ Knacki Freund “ Oli sah wir heben die selbe Wellenlänge auch wenn er nun ausgebrannt ist kämpft er in Östereich/Wien weiter und hat Erfolge in der Tat ich bin auf dem Laufenden was in den Knästen passiert verbindet Euch mit der GG/BO nur sie können Euch die Kraft geben Die ihr hinter Gitterstäben braucht. Die Rote Hilfe in Frankfurt/ Main hat mir damals vor meiner Entlassung sehr viel geholfen unter schweren Knastbedienungen und Quall ja…

    Ich bin bei Euch

    Jürgen Rößner

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