Solidaritätskreis der GG/BO in Berlin

Berlin, den 15. Oktober 2014

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

am gestrigen Dienstag, den 14. Oktober 2014 trafen sich erstmals nach der Entlassung des Bundessprechers der Gefangenen-Gewerkschaft/Bundesweite Organisation (GG/BO) aus der JVA Tegel VertreterInnen verschiedener Gruppen, um sich über das weitere Vorgehen hinsichtlich einer aktiven Solidarisierung mit der GG/BO auszutauschen.

Anwesend waren u.a. KollegInnen, die bei den DGB-Einzelgewerkschaften verdi (u.a. im Erwerbslosenausschuß) und der GEW, der Freien Arbeiterinnen und Arbeiterunion (FAU), im Arbeitskreis Kritischer Juristinnen und Juristen (AKJ) oder im Solikomitee Olli R. organisiert sind.

Alle Beteiligten waren sich darin einig, dass die knastinterne gewerkschaftliche Tätigkeit der GG/BO, die aktuell um die beiden Kernforderungen nach Mindestlohn für Knastarbeit und Rentenversicherung für Inhaftierte kreist, konkret von (Basis-)GewerkschafterInnen vor den Anstaltstoren zu unterstützen ist.

Ebenso herrschte darüber Einigkeit, dass sich der in Berlin zusammengefundene Kreis von GG/BO-UnterstützerInnen außerhalb des Knastes verstärkt engagieren wird, um den legitimen Forderungen der inhaftierten GewerkschafterInnen mehr Nachdruck verleihen zu können.

Hierzu wird es in Berlin ein regelmäßiges Treffen geben, um einzelne anstehende Aufgaben besser zu verteilen und einen intensiveren Austausch zwischen verschiedenen Initiativen und Angehörigen von (Basis-)Gewerkschaften zu ermöglichen. Des Weiteren gründet sich eine Kerngruppe von basisgewerkschaftlichen AktivistInnen, die die GG/BO-Arbeit außerhalb des Knastes im direkten Verbund mit den inhaftierten GewerkschafterInnen absolvieren wird.

Wir als GG/BO hoffen, dass wir damit eine stabile Grundlage schaffen werden, um die volle Gewerkschaftsfreiheit hinter Gittern Schritt für Schritt durchzusetzen.

Gleichfalls sind die Signale aus den Knästen dieser Republik positiv: In den vergangenen Wochen haben sich etwa weitere 50 Gefangene aus diversen JVAs des Bundesgebiets der GG/BO angeschlossen. Damit stärkt sich die GG/BO zum einen in den Knästen, in denen sie bereits vertreten ist; zum anderen strahlt die GG/BO auf Haftanstalten aus, in denen sie bislang keine Präsenz zeigen konnte.
Gefangene in mehreren Knästen haben uns gegenüber angekündigt, GG/BO-Strukturen schaffen zu wollen, damit sich das Netzwerk organisierter GewerkschafterInnen hinter den Knastmauern enger knüpfen kann.

In den kommenden Wochen und Monaten sind zudem mehrere Veranstaltungen zur GG/BO angesetzt (u.a. in Hamburg, Berlin, Wien, Dortmund), um unsere Initiative einem breiteren Publikum vorstellen zu können.

Oliver Rast | Sprecher der GG/BO

2 Kommentare

  1. Die mangelnden Kapazitäten sind zweifelsohne ein Problem. Es wäre schön, wenn es offen kommunizierte lokale Schnittstellen und Ansprechpartner gäbe, um einfacher Soli-Gruppen zu gründen. Da auch das Black Cross derzeit eher auf internationale Solidarität fixiert zu sein scheint, wäre vielleicht Arbeitsunrecht die sinnvollere Anlaufstelle, solange die GG/BO von Gewerkschaftsverhinderung in den Anstalten betroffen ist. Deren Netzwerk ist auch schon feingliedriger und was noch wichtiger ist: verbindlicher als bei anderen Strukturen. So könnten die Kapazitäten der GG/BO entlastet werden.

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