Desaströse Zustände in der JVA Tegel-Berlin – 5. Suizid seit September 2016 – 20.5. GG/BO-Kundgebung vor der JVA Tegel

Gestern nach dem morgendlichen Aufschluss wurde ein 21jähriger Inhaftierter leblos in seiner Zelle aufgefunden. Das ist der fünfte tote Gefangene innerhalb eines halben Jahres in der JVA Tegel.

Unseren Informationen zufolge waren die Gefangenen über die gesamten Osterfeiertage ab 16h nachmittags bis zum nächsten Morgen um 9h eingeschlossen. „Langer Riegel“, der nach Angaben von Inhaftierten in dieser Dimension bisher nicht vorgekommen ist. Des Weiteren wurden am Osterwochenende alle Sportangebote abgesagt, die Türen zu den Stätten blieben verschlossen.


„Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) lässt seit seiner Amtseinführung nicht erkennen, dass er seine eigenen Vorgaben, einen liberalen und progressiven Strafvollzug in Berlin zu verwirklichen, tatsächlich umsetzt“, so GG/BO-Sprecher Oliver Rast. „Wir fordern vom Berliner Justizsenator unter anderem, das abbruchreife Haus 2 der JVA Tegel zu schließen, um gegen die desaströsen Zustände in der Anstalt endlich vorzugehen“, betont Rast. „Wie viele tote Gefangene soll es in ihrer Amtszeit in Berliner Haftanstalten noch geben, Herr Senator?“
Die Gefangenen-Gewerkschaft/Bundesweite Organisation (GG/BO) mobilisiert zum 20. Mai vor die JVA Tegel, um gegen die desolate Haftsituation und die schikanösen Behandlungen seitens der Vollzugsbehörde u.a. gegenüber aktiven Mitgliedern der GG/BO zu protestieren.

Samstag, 20. Mai 2017, 15h, JVA Tegel, Seidelstrasse 39, 13507 Berlin

Berlin, 19. April 2017

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